Die WHO (World Health Organisation) berichtet seit geraumer Zeit über die Zunahme an unsportlichen jungen Erwachsenen. Dem muss vehement entgegengetreten werden! Dieser Artikel stellt den Discobreak vor und wie er uns dabei hilft, die Utopie einer gesunden Gesellschaft zu verwirklichen.[1]
Eine Studie, die die Gesundheitsrisiken von 447 Büroangestellten mit einer 8-Stunden-Schicht untersucht hat, ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Nacken- (53,5 %), Rücken- (53,2 %) und Schulterbeschwerden (51,6 %) die häufigsten Probleme von Büroangestellten darstellen. Dabei litt mehr als die Hälfte der Befragten unter Beschwerden, die auf Bewegungsmangel im Alltag zurückzuführen sind. Man kann aus diesen Daten folgern, dass es den Schüler*innen mit einem durchschnittlich 6 Stunden langen Schultag ähnlich ergeht.[2]
Nun stellt sich die Frage, wie Lehrer*innen die heranwachsende Generation vor diesen Leiden bewahren können. Glücklicherweise hat dieser Artikel bereits eine Lösung für dieses Problem und für ein Problem, von dem ihr gar nicht wusstet, dass wir es haben, parat: den Discobreak.
Unsere aufmerksame Indikator-Leserschaft fragt sich nun, was der Discobreak ist. Der Discobreak ist (so wie 42)[3] die Antwort auf alles. Der Discobreak ist eine kurze Unterbrechung (ca. 2 min.) des regulären Unterrichts zugunsten der Bewegung der Schüler*innen in Form von Tanz zu Musik. Hierbei ist es wichtig, dass wirklich jeder an dieser Übung teilnimmt. Nur so kann der volle Effekt erzielt werden. Die nachfolgenden Probleme können damit vorgebeugt werden:
1. Das Problem der Gesundheit: Die WHO empfiehlt, dass junge Erwachsene sich mindestens eine Stunde am Tag körperlich betätigen sollten. Unser aktueller Bildungsplan widmet sich diesem Problem (noch) nicht. Mit der Einführung des Discobreaks würde man diesem Ziel näherkommen und die Hürde zur Bewegung eventuell bei den Schüler*innen senken.[4]
2. Das Problem der Konzentration: Bereits kurze körperliche Betätigung kann die Gehirnleistung verbessern, da so die Anzahl der Kapillaren im Gehirn erhöht und somit der Sauerstoffgehalt im Gehirn verbessert wird. Dieser steht dabei in enger Verbindung mit der kognitiven Leistungsfähigkeit. Trotz dieser lang bekannten Fakten, dass körperliche Aktivität die Gehirnfunktion und das Lernen fördert, verbringen Schüler*innen der Sekundarstufe die meiste Zeit im Klassenzimmer sitzend.[5]
3. Das soziale Problem: Viele Studien haben gezeigt, dass junge Erwachsene durch das Tanzen eine höhere Konzentration und ein höheres Maß an sozialem Verhalten aufweisen. Zusätzlich zu den physiologischen Vorteilen, der Freude und dem kreativen Ausdruck hat sich gezeigt, dass Tanzen die Stimmung hebt, das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden steigert und die sozialen Kontakte bei Jugendlichen fördert.[6]
4. Das Problem, von dem ihr gar nicht wusstet, dass wir es haben: Die derzeitige Gesellschaft bewegt sich auf eine Footloose-ähnliche Dystopie zu, in der kaum mehr jemand tanzen will. Konkret reicht dieses Defizit von Hausparties bis zur Tanzfläche in Diskotheken. Warum tanzen also die Leute nicht mehr?!: Man hat Angst sich zu blamieren und das obwohl es einem eigentlich egal sein sollte, weil es definitiv niemanden interessiert. Diese tiefliegende Furcht kann im Keim erstickt werden. Denn alle tanzen während des Discobreaks, wodurch Tanzen im Alltag normalisiert wird. Momentan findet in der Gesellschaft ein Wandel in der Einstellung gegenüber Arbeit und Effizienz statt. Viele Menschen wollen mittlerweile von dem „Absitzen einer festgelegten Zeit“ weg und dafür weniger, aber effizienter dieselbe Arbeit verrichten. Dieser Wandel könnte auch in der Schule Einzug halten und mit der Einführung des Discobreaks könnte man genau dies bewerkstelligen. Es gehen zwar ein paar Minuten des Schulunterrichts an den Discobreak verloren, aber dafür können Schüler*innen danach konzentrierter und effektiver weiterarbeiten. Und der beste Nebeneffekt: Man kann endlich mit triftigem Grund Gigi D’Agostino lautstark im Klassenzimmer aufdrehen.
[1] Vielen Dank: an Billy Bentley, Freddie Ferrari, Jackson Jaguar und Otto Opel für die kreative Idee!
[2] Daneshmandi, H. et al. (2017). Adverse effects of prolonged sitting behavior on the general health of office workers. Journal of lifestyle medicine, 7(2), 69–75. https://doi.org/10.15280/jlm.2017.7.2.69
[3] Referenz zu “Per Anhalter durch die Galaxie”
[4] World Health Organization: WHO. (2022, 5. Oktober). Physical activity. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/physical-activity
[5] Chung, S.-C.et al. (2009). Changes in reaction time when using oxygen inhalation during simple visual matching tasks. Neuroscience Letters, 453(3), 175–177
[6] Sport Science Review, vol. XX, No. 5-6, December 2011 DOI:10.2478/v10237-011-0067-y