Was sind Ihrer Meinung nach die größten Hürden im Studium?
Ich würde es lieber positiv formulieren: Was ist das Ziel des Studiums? Das Ziel ist es möglichst relevantes theoretisches und praktisches Wissen zu vermitteln, damit die Studierenden mit einem exzellenten Rüstzeug für ihrem weiteren beruflichen Weg, sei es in der Industrie oder der Akademie, ausgestattet werden. Dies erfordert aktives Lehren und Lernen, sowie die Möglichkeit selbst Erfahrungen zu sammeln. In einer Zeit, wo Wissen sehr breit zugänglich ist, ist es eine Aufgabe die Freude am Lernen und Erkennen zu erhalten. Das sehe ich als meine Aufgabe.
Was macht Ihnen in Ihrer Lehre am meisten Spaß?
Meine Lehre dreht sich im Wesentlichen um das komplexe System der lebenden Zelle mittels chemischen Gesichtspunkten verstehen zu lernen. Darin werden biologische Prozesse und Funktionen durch eine Vielzahl an Liganden-Rezeptor Wechselwirkungen ermöglicht, die auch pharmakologisch zur Behandlung von Erkrankungen angesteuert werden. Im Rahmen der Vorlesung werden durchaus Grenzen des derzeitigen Wissens aufgezeigt. Somit wird versucht zu vermitteln, dass intersubjektives Wissen durch Aneignung von Primärliteratur erarbeitet und diskutiert werden kann.
Schlussendlich ist die molekulare Komplexität bereits von nur einer Zelle einfach ein Wahnsinn. Dann bestehen Menschen aus ungefähr 30 Trillionen Zellen, unterschiedlichen Zelltypen und Geweben, und das Ganze ist unheimlich robust. Ich finde das sehr beeindruckend.
Was benötigt es Ihrer Meinung nach um die Fakultät für Chemie zukunftsfit zu halten?
Meiner Meinung nach bietet die Fakultät für Chemie eine exzellente und der Breite des Fachbereichs gerecht werdende Ausbildung. Vor zwei Jahren wurde das Mastercurriculum erneuert und nun wird das Bachelorcurriculum überarbeitet. Ein Fokus steht dabei wohl auf Digitalisierung.